Die 70er Jahre waren eine spannende Zeit für Arcade-Videospiele. Das war das Jahrzehnt, in dem alles so richtig losging. 1972 erschien “Pong” von Atari, einer der ersten großen Spielehits, die die Leute in die Spielhallen gelockt haben. Pong simuliert ein einfaches Tischtennisspiel, bei dem zwei Spieler versuchen, einen Ball mit ihren virtuellen Schlägern hin und her zu schlagen. Die Grafik ist maximal minimalistisch, nur weiße Linien auf einem schwarzen Hintergrund. Danach folgten Spiele wie “Space Invaders” (1978) und “Asteroids” (1979), die das Genre weiter geprägt haben. Diese Spiele waren einfach gestrickt, machten wahrscheinlich genau deswegen süchtig und haben den Grundstein für die Arcade-Kultur gelegt, die in den 80ern dann so richtig explodiert ist.
Die Arcade Maschinen in den Spielhallen waren hölzerne Schränke mit einem Röhrenbildschirm und Schlitzen für den Münzeinwurf (Insert Coin!). 1 Spiel für 1 Mark, 3 Spiele für 2 Mark. Jede Maschine hatte 1 Platine für genau dieses eine Spiel, das beinhaltet war. Das Gepiepse und Gedudel, an das sich die Spielhallenjünger der 70er Jahre gern erinnern, kam von einfachen Soundchips. Die Steuerung war meistens ganz simpel, Joysticks und ein paar Knöpfe reichten aus.

Die erste Mark war bei diesen Spielen schnell weg, aber je mehr man die Maschine mit Geldstücken fütterte, desto länger dauerte der Spielspass. Spiel-Level 1 war immer einfach zu überstehen, die weiteren Level wurden immer schwieriger, aber mit genug Übung machbar. Der Spielverlauf war ja fest programmiert und änderte sich nicht.
Der Atari 2600, der ursprünglich 1977 als Atari VCS (Video Computer System) veröffentlicht wurde, war die erste Heimkonsole, die richtig populär wurde. Mit seinen austauschbaren Spielmodulen hat er das Gaming zu Hause revolutioniert. Spiele wie “Space Invaders”, “Pitfall!” und “Adventure” haben viele stundenlang vor den Fernseher gefesselt. Die einfache Grafik und der charakteristische Joystick waren Markenzeichen dieser Konsole, die die Entwicklung der Videospielindustrie stark beeinflusst hat.

Die technische Ausstattung der Konsole aus den 70ern im Vergleich zu einer Playstation heute ärmlich zu nennen, ist eine maßlose Übertreibung. Heute so gut wie nichts, damals High-Tech.
- CPU mit 1,19 MHz
- RAM 128 Bytes
- Grafik Auflösung 160 x 192 Pixel
- Farben bis zu 128, aber nicht alle gleichzeitig
- Simpler Sound auf 2 Kanälen
Der Anschluss an den Fernseher erfolgte über das terrestrische Fernseh-Antennenkabel, die Konsole lieferte die Daten wie ein Fernsehsender. Da RAM damals teuer war, wurden die Daten der Spiele als ROM in die einsteckbaren Spielmodule integriert. Am Anfang 2 KB , später 4 KB ROM. Es erfolgte keine Zwischenspeicherung im Arbeitsspeicher (RAM war zu klein). Grafik und Logik mussten live Bildzeile für Bildzeile des Fernsehers vom Spielcode erzeugt werden. Deshalb sehen viele Spiele “flackerig” oder “instabil” aus – die Hardware war extrem begrenzt. Das fällt bei Rennspielen wie “Pole Position” besonders auf.
Auf Youtube gibt es jede Menge Videos, die diese alten und einfachen Spiele “live” zeigen, einfach in der Suche “Atari 2600” eingeben.